Daneben gibt es viele Dinge, die eigentlich nichts mit Einradfahren zu tun haben, die man aber auf oder mit dem Einrad machen kann. Besonders hervorzuheben sind dabei Jonglieren, Seilspringen oder Akrobatik (die einfachste Form davon ist, mit jemandem auf der Schulter sitzend zu fahren).
Auf alle Fälle ist Einradfahren nichts, was man beim ersten Ausprobieren beherrscht oder innerhalb kurzer Zeit erlernt. Insbesondere zu Beginn braucht man eine gewisse Frustrationstoleranz bis erste Erfolge sichtbar werden.
Mit mehreren Stunden Trainingszeit sollte man auf alle Fälle rechnen, bis man das erste mal ein paar Meter ohne abstützen gefahren ist.
Zum Training empfiehlt sich normale Sportkleidung, feste Schuhe mit möglichst kurzen Schnürsenkeln (sonst besteht die Gefahr, daß sich die Schnürsenkel im Rad verfangen) und eine Radlerhose.
Je nach Art und Intensität des Trainings kann Sicherheitsausrüstung wie Helm, Knie- und Ellenbogenschützer, sowie Handschuhe sinnvoll sein.
Bei fast allen unfreiwilligen Abstiegen kommt man zum Stehen, da man Absteigen unwillkürlich trainiert, wenn man fahren lernt.
Die meisten Stürze resultieren aus einem der folgenden Gründe: hohe Geschwindigkeit, Ermüdung, Unaufmerksamkeit und das Erlernen neuer Skills. All diese Dinge sind individuell beeinflußbar, so daß man selbst kontrollieren kann, welche Risiken man bereit ist, einzugehen.
Eine wesentliche Entscheidung betrifft die Größe des Laufrades. Grundsätzlich gilt, je größer das Rad, umso schneller kann man fahren, je kleiner das Rad, umso wendiger wird das Einrad. Für die Artistik hat sich als Radgröße 20" durchgesetzt. Wer sein Einrad eher als Fortbewegungsmittel nutzen möchte um längere Strecken damit zurückzulegen, ist mit einem größeren Rad besser beraten. Gut bewährt haben sich hier 26"- und 28"-Einräder. Da große Räder schwerer zu beherrschen sind als kleine, sollte man zum Einradfahren lernen ein 20"- oder 24"-Rad wählen. Auf keinen Fall ist die Radgröße abhängig von der Körpergröße des Fahrers zu wählen.
Ein anderes Kriterium ist die Kurbellänge. Umgekehrt zur Radgröße bedeuten kurze Kurbeln hohe Geschwindigkeit, lange Kurbeln mehr Kontrolle. Übliche Kurbellängen sind 100 bis 125mm bei 20"-Rädern, 110 bis 150mm bei 24"-Rädern und ab 125mm bei 26"- und 28"-Rädern. Anfänger sollten lieber zu etwas längeren Kurbeln greifen, da bei kurzen Kurbeln kleine Fahrfehler größere Konsequenzen haben. Sind die Kurbeln zu lang, kann es passieren, daß man in engen Kurven mit dem inneren Pedal den Boden berührt.
Wie bei allen technischen Geräten gibt es im Einradbereich Qualitätsunterschiede. Man muß bedenken, daß ein Einrad relativ hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist und sollte entsprechende Ansprüche an die Qualität stellen. Ein entscheidender Stabilitätsfaktor ist die Anzahl der Speichen. Oft werden Einräder mit 28 oder noch weniger Speichen verkauft. Falls das Einrad nicht gerade für ein kleines und leichtes Kind bestimmt ist, bietet dies auf keinen Fall ausreichende Stabilität. Empfehlenswert sind Einräder mit 36 oder bei starker Belastung sogar 48 Speichen.
Für die Bequemlichkeit sollte man auf die Qualität des Sattels achten. Hier ist auch zu beachten, daß das Einrad beim Training zwangsläufig oft zu Boden fällt und dabei grundsätzlich auf dem Sattel aufschlägt. Manche Sättel haben an den Enden Stoßfänger, um daraus resultierende Schäden zu vermeiden.
Da schwarze Reifen in Sporthallen häufig Streifen hinterlassen, sind sie bei Hausmeistern oft nicht sonderlich beliebt. Wer mit dem Einrad in der Halle fahren möchte, sollte sich daher einen hellen Reifen kaufen.
Einräder findet man teilweise ab Euro 50,-, gebrauchte sogar noch billiger. Für Einräder von der Stange gehen die Preise bis etwa Euro 300,-. Preisen für Einzelstücke und Sonderanfertigungen sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Ein solides Anfängereinrad bekommt man für etwa Euro 100,- bis 120,-.
Viele Einzelteile eines Einrads sind sehr speziell und nur von entsprechenden Herstellern zu beziehen. Manche Teile wie Reifen, Schläuche, Felgen oder Pedale bekommt man allerdings auch ohne Weiteres von Fahrrad- oder BMX-Herstellern.
Daneben gibt es auch spezielle Einradgeschäfte bzw. Geschäfte, bei denen Einräder zum wesentlichen Bestandteil des Sortiments gehören. In Deutschland sind dies unter anderem
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Pappnase & Co. GmbH
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Pichlerrad
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Siegmono-Cycle
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Es gibt kaum ein Teil am Einrad, das nicht kaputt gehen kann. Wie oft und welche Schäden auftreten, hängt stark von der Intensität und der Art der Benutzung ab. So ist es beispielsweise offensichtlich, daß die Achse eines Einrads eher zum Bruch neigt, wenn man das Einrad regelmäßig zum Treppenspringen nutzt, als wenn man nur in der Sporthalle seine Runden dreht.
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Björn Dinklage und Bettina Bardell: Die Kunst des Einradfahrens, Edition Aragon, Moers, 3. Auflage, 1994, ISBN 3-89535-405-8 |
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Sebastian Höher: Einradfahren, rororo, Reinbeck bei Hamburg, 1991, ISBN 3-499-18654-3 |
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Jack Wiley: The Complete Book of Unicycling, Solipaz Publishing Company, Lodi, California, 1984, ISBN 0-913999-05-9 |
Es gibt eine Reihe von Internetseiten, die sich mit dem Thema Einrad beschäftigen. Hier eine kleine Auswahl an Seiten, von denen aus auf die meisten anderen verwiesen wird.
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The Unicycling Page: www.unicycling.org
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Homepage der deutschen Einradfahrer: www.einradfahren.de
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International Unicycling Federation: www.unicycling.org/iuf
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